Freitag, 3. Februar 2006

normal vs. verrückt

Wenn alles etwas einfacher wäre. Aber das ist es einfach nicht. Und da ist also dann doch etwas einfach.
Ich habe mich gerade gefragt, wo überhaupt der Unterschied zwischen normal und verrückt liegt. Wenn etwas normal ist, finde ich es persönlich schon wieder ganz schön verrückt, weil es eben normal ist. Ich meine versteht ihr?? Vielleicht ist das alles auch einfach Ansichtssache und es ist totaler Quatsch sich darüber das Hirn zu zermatern, aber ich muss das jetzt tun. Einige halten das dann für verrückt und einige für normal. Aber wo ist der Unterschied?? Gibt`s den überhaupt?? Beispielsweise arbeitet mein Vater in der Psychiatrie. Dort sind Menschen, die für verrückt gehalten werden, weil sie krank sind. Weil sie nicht der Norm der Gesellschaft entsprechen. Aber ist das nicht eigentlich vollkommener Blödsinn?? Ich meine, nur weil ein anderer Mensch im Vergleich zu einem Bewohner der psychiatrischen Anstalt ein bisschen mehr der Norm entspricht, ist er doch nicht gleich normal, oder was. Ich verstehe das nicht. Sind nicht irgendwie alle Menschen in ihren Ansichten und Handlungen und in ihrem Leben und Sterben verrückt?? Jeder hat so seine Vorstellungen und Wünsche und Träume und kleinen Highlights und die sind ganz individuell. Und während die ganzen klitzekleinen und riesengroßen Sachen für einen selbst ganz normal-verrückt sind, sind die für andere schon wieder verrückt-normal oder umgekehrt. Wenn man im Fremdwörterbuch unter dem Buchstaben "N" nach dem Begriff "normal" sucht, dann steht dort: gewöhnlich... Wenn das so ist, dass wenn man normal ist, auch gleichzeitig gewöhnlich ist, dann ist für mich kein Mensch normal, denn kein Mensch ist gewöhnlich, sondern was ganz besonderes.

Ich glaube, ich genieße jetzt weiter die Sonne!! Mag verrückt sein oder ganz normal, aber ich finde es schön, wie sie mir ins Gesicht scheint und mich für einen Moment meine Sorgen vergessen lässt...

Weil normal ganz verrückt ist...

Liebste Grüße und einen schönen Tag...
Imke Gudrun Jacobsen - 3. Feb, 11:18

Ver- rückt... klingt für mich, als würde jemand auf einem ganz bestimmten Punkt stehen und sich selbst (oder durch Fremdeinwirkung) dann bewegen, verrücken quasi.
Ich finde nichts so lähmend, so schwer auszuhalten wie Stillstand.
Also verrückt euch ihr Normalos!!

Imke-Hinrichsen - 3. Feb, 11:34

hach das finde ich jetzt aber schön dass du das so schreibst! ich habe schon sehr lange darüber nachgedacht ob ich nicht mal normaler werden sollte und ob ich vielleicht doch ziemlich verrückt bin ... bin aber bisher auch immer wieder zu dem schluss gekommen, dass man zuerst beweisen müsste dass es eine echte manifestierte norm gibt... gibts aber nicht.

hier noch eine passende geschichte zum thema: wolfgang borchert- die Küchenuhr

http://www.beepworld.de/members27/meine_musikseiten/borchert.htm

mKarsten - 3. Feb, 18:42

Geht nicht...

...ich denke mir, dass es schon ganz gut ist, so wie du bist...und es geht nicht, dass man einfach so entscheidet, "ich werde jetzt normal"...oder?? *grins*

Liebe Grüße

PS: Die Küchenuhr hab ich in der Schule gelesen...
Katja1983 - 3. Feb, 13:55

Liebe Meike,

ich stimme dir da vollkommen zu. Es gibt meiner Meinung nach auch nichts Schlimmeres, als als gewöhnlich bezeichnet zu werden. Stell dir mal vor, jemand sagt zu dir: "Ich finde dich gewöhnlich." Wie furchtbar. Ich bin mir aber sicher, dass das niemals jemand zu uns sagen wird, da wir wirklich alles andere als gewöhnlich sind. Dann schon eher verrückt, wobei wir nun wieder bei unserer Diskussion wären...
Mag dich,
liebe Grüße Katja

mKarsten - 3. Feb, 18:43

Danke...i mog di a...echt...und gemeinsam sind wir ganz doll verrückt...ja...
Digitale - 3. Feb, 14:24

ver-rückt

Wenn man verrückt so versteht, dass man von sich und seinem Wesenskern verrückt ist, bin ich es nicht gerne. Wenn ich allerdings zufrieden bin mit dem wie ich bin und mit dem was ich tue und andere meinen, man entspreche nicht der Norm und sei ver-rückt vom allgemeinen Durchschnittsbild eines europäischen Normalbürgers, dann bin ich es mit Leiderschaft- Verrückt-

liebe Imke

danke für den Link. Borchert rules!- Ich hab den immer so lieb, wenn ich lese was er geschrieben hat!

mKarsten - 3. Feb, 18:44

Verrückt...

...heißt wohl kaum etwas anderes, als "von der Norm abgerückt" oder so ähnlich...danke für so viel Reaktion...hab mich gefreut...

Liebe Grüße und ein feines Wochenende!!
eBusch - 3. Feb, 23:07

Mein Senf,

...so ich muss ja dann mal auch meinen Senf dazu geben... ich denke normal oder verrückt ist genauso wie Ordnung und Chaos...
Man kann es nicht genau definieren, weil wer möchte es bestimmen...bzw. wer hat das Recht dazu...

Jeder der doch schon versucht eine Norm der Gesellschaft aufzudrücken ist doch quasi schon unnormal...

Kurz...es liegt im Auge des Betrachters... ist doch "normal" oder nicht???

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende

Digitale - 4. Feb, 23:07

you ve got a mail


Fabienne - 7. Feb, 12:35

Ver - rückt.

Gefällt mir gut, dein Text und das Thema!
Erinnert mich ein bißchen an Paulo Coehlo: Veronika beschließt zu sterben. Weil alles so langweilig, gewöhnlich, normal ist (wo ich gerade deine Buchtipps durchstöber).

Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen der Norm entfliehen möchten, das Verrückte ausleben möchten - aber sie gleichzeitig ganz stark die Norm suchen und Verrücktes ablehnen. Paradox irgendwie.

Gibt es eine allgemeingültige Norm? So etwas wie eine allgemeingültige Ethik? Trägt die jeder Mensch in sich? Innere Stimme? Auf der ganzen Welt? Nicht zu töten, beispielsweise?

Und gibt es eine begrenzte, regionale Norm?
Wär doch mal ganz verrückt, wenn Angela Merkel demnächst zu ihren Auftritten und Verhandlungen ein Ballett - Tütü trägt. Fällt mir grad so ein. Oder wäre das zu verrückt? Würde dann niemand mehr dieser Frau etwas zutrauen? Kleidernorm? Und es ist ja tatsächlich so: Der Mensch orientiert sich sehr nach dem Äußeren. Und setzt somit die Norm.
Und ich bleibe mal bei der Kleidernorm: Nelson Mandela trägt zu vielen Anlässen traditionelle Xhosa Kleidung. Das macht Sinn, finde ich. Es repräsentiert seine politische Haltung. Und die Menschen können sich sehr leicht daran orientieren.

Aber wo hört eine sinnvolle Norm auf? Oder wann wird es zu verrückt? Und: wie individuell darf es sein, damit es niemandem schadet? Schwierig, schwierig!!

Ich habe ein bißchen meiner Ver - rückt - heit aufgegeben. Zugunsten der Lebenslaufnorm. Die auch Freude bereitet - und ab und an zu mehr Verrücktheit befugt. Trotzdem: Immer mal wieder weg -rücken und neue Perspektiven suchen/ finden!

mKarsten - 8. Feb, 11:16

Normen vs. Antinormen...

...normal ist nicht richtig? Normal ist richtig? Verrückt ist falsch? Oder doch richtig? Gibt es richtig oder falsch? Genauso eine Frage wie normal und verrückt...oder ähnlich...Ich kann dir eine Antwort nicht geben und ich würde sie dir auch nicht geben, wenn ich sie hätte. Denn sonst würde ich deine Sichtweise deiner eigenen Norm oder Verrücktheit beeinflussen und diese Verantwortung kann ich nicht übernehmen...
Danke für deinen Beitrag...ich werde bei dir auch mal vorbeischauen...

Bis denn!!
Gruß Meike
Digitale - 9. Feb, 12:35

cara Me ike,

drücke dir beide Daumen (+4Neropfoten) für deine Klausur.
Schaffst das bestimmt!- Bin gerade in der Uni. Habe aber um 14°°Uhr einen Termin mit dem vom Bauverein angestellten Sozialarbeiter. War auch schon bei der Anwältin heute morgen. Die war ganz nett und meint auch, dass der Typ sich da in was rein gesteigert hat.

LG, Steffi

PS: Bin heute ab 18°°Uhr in der Uni wegen der Projektvorstellung "Das Neue".

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